Als erste Maskengruppe der Narrenzunft Hausen wurde am 3. Februar 1968 die Gruppe der “Schellewercher” am
Zunftabend von Oberzunftmeister Ernst Sänger vorgestellt. Unter den ersten sehr schönen Holzmasken und im orange-lila
Flecklehäs mit Schellen und Schellenstab befanden sich an diesem Abend Detlef Barth, Siegfried Lenz, Werner Wagner,
Erich Kiefer, Karlheinz Ruf und Peter Brunner.
Nun zur Frage: Was stellt ein Schellewercher dar?
Der Sonderbeilage des Markgräfler Tagblattes “Feldbergs Töchterlein” vom 26.04.1968 gibt uns Aufschluß darüber. Herr
Gustav Oberholzer schreibt in diesem Bericht:
Originell und sprachkräftig klingt es wohl, sonst wäre die Narrenzunft Hausen nicht auf den Gedanken gekommen, im
Schellewercher ein arteigenes Fasnachtssymbol gefunden zu haben. Das Bestreben, anstelle des rheinfränkischen Karnevals
mit seinen Prinzen, Elferräten und Büttenreden die Fasnacht als altes alemannisches Brauchtum wieder lebendig werden zu
lassen, ist sehr zu begrüßen. Allgemein glaubt man die Schellenwercher seien Fronarbeiter gewesen. Dem ist jedoch nicht
so. Die Leiter des württembergischen Staatsarchiv erklärte klipp und klar das Wort Schellen sei gleich Ketten zu setzen. Das
Wort Schellewercher bedeutet also “in Ketten arbeitende Gefangene”. Handschellen seien Handfesseln mit Ketten. Auch in
Hebels Gedicht “Der Mann im Mond” ist von Schellewerchern die Rede:
Es wird em, was em ghört.
Er gieng wol gern, der sufer Gsell
muess schellewerche dört
Auch wurden Schellewercher in früherer Zeit zu schwersten Arbeiten in Steinbrüchen und beim Straßenbau herangezogen.
Die Gruppe der Schellewercher hat heute 9 Mitglieder und 3 Nachwuchskräfte im Narresome, die mit ihrem närrischen
Treiben einen wertvollen Beitrag zur Hausener Fasnacht leisten.
Mitglieder sind: Jens “Locke” Eichin (Cliquensprecher), Patrick “Nuss” Eichin (Vize), Lars “Larshorn” Wagner, Jörn
“Sentenza” Oswald, Björn “Jupp” Keller, Dirk “Whopper” Allinger, Tobias “Bison” Asal, Philip “Pille” Adelmann,
Michael “Schniedel” Znidar.
Narresome: Daniel Schwald, Julian Fröse